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GEO und SEO: Content bleibt King!

Generative Engine Optimization (GEO) verändert klassische SEO, da KI-Modelle wie LLMs Anfragen direkt beantworten – oft ohne klassische Suchergebnisse. Das stellt die Sichtbarkeit von Websites vor neue Herausforderungen.

Eine Frau mit Brille und Dreadlocks sitzt an einem Schreibtisch und schaut lächelnd auf einen Laptop. Pflanzen sind im Hintergrund sichtbar.

Wie Generative Engine Optimization (GEO) Search Engine Optimization (SEO) durcheinanderwirbelt

Die Suche im Netz ist gerade gewaltig im Umbruch. Immer häufiger beginnen Nutzerinnen und Nutzer ihre Informationssuche nicht mehr bei Google, sondern direkt in generativen KI-Systemen wie ChatGPT, Perplexity oder Google SGE. Statt einer Liste von Links erwarten sie dort eine verständliche, zusammenhängende Antwort – formuliert von einem generativen KI-Chatbot. Für Unternehmen und Content-Anbieter bedeutet das: Sichtbarkeit entsteht zunehmend nicht mehr nur auf klassischen Suchergebnisseiten, sondern auch in KI-generierten Antwortboxen.

Dieser Wandel wirbelt das klassische Suchmaschinenmarketing gerade tüchtig durcheinander und macht SEO deutlich komplexer. Wer auch in Zukunft mit seinen Inhalten sichtbar bleiben will, muss verstehen, wie Generative Engine Optimization (GEO) funktioniert - und wie sie sich mit bewährten SEO-Strategien durchaus kombinieren lässt.

Prof. Dr. Thomas Bippes

Professur für Medien, Kommunikation und Online Marketing

Von der Suchmaschine zur Antwortmaschine

Google hat über Jahrzehnte mit seinem Algorithmus das Verhalten von Nutzerinnen und Nutzern geprägt: Sie suchten über Keywords, klickten auf organische Treffer, verglichen Angebote. Dieses Modell wird zunehmend durch generative Systeme ergänzt, die ganze Antworten liefern – oft, ohne dass Nutzerinnen und Nutzer noch auf eine Website klicken. Das Kerngeschäft der Suchmaschinen gerät derzeit automatisch ins Wanken. Und stellt sie vor ganz neue Herausforderungen: Metadaten und Backlinks verlieren nicht ihre Bedeutung, aber sie reichen nicht mehr aus. Semantische Klarheit, Vertrauenswürdigkeit und strukturelle Lesbarkeit gewinnen an Gewicht – besonders, wenn Inhalte von KI-Systemen verarbeitet werden. Die gute Nachricht: Hochwertiger Content, der perfekt zur jeweiligen Zielgruppe passt, bleibt King.

Was ist Generative Engine Optimization (GEO)?

GEO bezeichnet die strategische Optimierung von Inhalten für generative KI-Systeme. Ziel ist es, Inhalte so zu strukturieren, dass sie von KI-Modellen als zuverlässige Quelle erkannt, verarbeitet und in deren Antworten integriert werden können. GEO erweitert klassische SEO – mit Fokus auf semantische Tiefe, Quellenklarheit und kontextuelle Einbettung.

LLMs (Large Language Models) funktionieren anders als Suchmaschinen. Sie bewerten keine Keywords, sondern Wahrscheinlichkeiten für sinnvolle Antworttexte. Dabei bevorzugen sie Inhalte, die:

  • klar formuliert, gut gegliedert und leicht verständlich sind
  • konkrete, belastbare Informationen liefern
  • durch Quellen, Autorennennung und Kontext eingebettet sind
  • maschinenlesbar strukturiert sind (z. B. mit H2/H3-Überschriften, Aufzählungen, FAQs).

Vertrauenswürdigkeit, Aktualität und semantische Konsistenz sind entscheidend – ebenso wie die Anschlussfähigkeit an bestehende Kontexte.

GEO in der Praxis

Wer Inhalte für KI-Systeme sichtbar machen möchte, sollte:

  1. Fragen klar und vollständig beantworten (answer-ready content)
  2. Inhalte modular und in logischen Abschnitten strukturieren
  3. Quellen und Autorität transparent machen
  4. strukturierte Daten und semantische Markups nutzen
  5. auf Verständlichkeit und Neutralität achten.

Wichtig ist: GEO bedeutet nicht den Verzicht auf SEO, sondern eine konsequente Weiterentwicklung. Nur wer Inhalte sowohl für klassische Suchmaschinen als auch für KI-Modelle verständlich aufbereitet, bleibt in beiden Welten sichtbar.

Risiken, Chancen und offene Fragen

Mit GEO entstehen neue Potenziale, aber auch neue Unsicherheiten. Wer entscheidet, welche Inhalte „geeignet“ sind? Welche Rolle spielen kommerzielle Interessen bei der Integration von Quellen? Und wie können Unternehmen verhindern, dass ihre Inhalte von KI genutzt, aber nicht mehr zurückverlinkt werden?

Gleichzeitig entsteht ein neues Spielfeld: Wer frühzeitig lernt, wie Inhalte für KI-Systeme optimiert werden, verschafft sich Wettbewerbsvorteile – in Marketing, PR, Bildung und Journalismus.

Generative Engine Optimization ersetzt SEO nicht. Vielmehr ergänzt und verschärft sie die Suchmaschinenoptimierung. Keine Frage - die digitale Sichtbarkeit der Zukunft entsteht in einem Spannungsfeld zwischen

  • algorithmischer Logik
  • klassischer Suchmaschinen und
  • semantischem Kontextverständnis generativer Systeme.

Wer heute Content produziert, muss beides mitdenken: Ranking und Relevanz, Struktur und Kontext. Das galt schon für die Suchmaschinenoptimierung und hat jetzt an Relevanz gewonnen. Zusammengefasst kann festgestellt werden: GEO ist kein Bruch mit SEO, sondern ein nächster großer Entwicklungsschritt.

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Ein Mann mit Brille und lächelndem Gesicht sitzt an einem Tisch in einem Besprechungsraum. Im Hintergrund präsentiert eine Frau Grafiken an einer Wand. Weitere Personen sind ebenfalls anwesend.